29.03.2022
Endlich war es so weit! Nachdem das Programm Dialogperspektiven der Leo Baeck Foundation bereits 2020 und anschließend 2021 für ein Frühjahrsseminar nach Luxemburg kommen wollte, die Pandemie es jedoch immer wieder verhindert hat, konnte es dieses Jahr stattfinden. Vom 23. Bis zum 27. März 2022 trafen sich rund 75 Studierende und Promovierende aus insgesamt 21 Ländern in den Räumlichkeiten der LSRS um ihr Seminar unter dem Titel „Luxemburg – religiös-weltanschauliche Vielfalt und sozialpolitische Verantwortung religiös-weltanschaulicher Gemeinschaften im Zentrum Europas“ durchzuführen. Die Gruppe setze sich aus jüdischen, muslimischen, christlichen, buddhistischen, alevitischen, sikh sowie konfessionslosen und atheistischen Personen zusammen.
Dialogperspektiven. Religionen und Weltanschauungen im Gespräch ist ein vom Deutschen Auswärtigen Amt unterstütztes Programm. Durch die Entwicklung und Etablierung neuer und innovativer Formen des interreligiösen Dialogs leistet das Programm einen Beitrag zur Gestaltung eines pluralen, demokratischen und solidarischen Europas: „Die Teilnehmenden bilden auf einzigartige Weise die religiöse, politische und gesellschaftliche Pluralität der europäischen Gesellschaft ab. Sie machen ihre vielfältigen Hintergründe und Erfahrungen für den Austausch fruchtbar und finden bei den Dialogperspektiven den dringend benötigten Raum für Begegnung, Austausch und Dialog.“ (https://www.dialogueperspectives.org/de/)
Bei dem fünftägigen Seminar in Luxemburg war die LSRS Kooperationspartner. Diese Kooperation beinhaltete nicht nur die Unterstützung bei der logistischen Planung und Organisation, sondern auch eine Abendveranstaltung zu der die LSRS neben den Teilnehmenden von Dialogperspektiven auch Persönlichkeiten aus der Luxemburger Politik, - Wirtschaft, Finanz- und Kulturwelt eingeladen hatte. Diese Veranstaltung bat einen inspirierenden Raum in dem sich die Gäste (Personen unterschiedlicher Generationen, Nationen, Sprachen sowie Religionen und Weltanschauungen) austauschen konnten. Teil dieses Ereignisses war auch eine Podiumsdiskussion, in der sich Prof. Frederek Musall (Dialogperspektiven) und Prof. Jean Ehret (Direktor der LSRS) über die Perspektiven und die Rolle des interreligiösen Dialoges in Europa unterhielten.
Von links nach rechts: Prof. Frederek Musall (Dialogperspektiven), Iman Al-Nassre (Dialogperspektiven), Prof. Jean Ehret (LSRS)
Mithilfe einer kurzen Vortragsreihe hat die LSRS den Teilnehmenden von Dialogperspektiven außerdem einen Einblick in die Stellung von Religon(-en) in Luxemburg gewährt. Prof. Philippe Poirier, Politikwissenschaftler an der Universität Luxemburg, verschaffte einen Überblick über die Beziehungen zwischen Staat und Religionsgemeinschaften des Großherzogtums. Als Direktor für Luxemburg der European Study Value konnte er außerdem Zahlen und Statistiken vorlegen, die die fortschreitende Säkularisierung und Individualisierung Luxemburgs widerspiegeln. Anschließend gab Prof. Jean Ehret, Professor für Theologie und Spiritualität, Anregungen dazu, wie man interreligiösen Dialog aus einer theologischen Perspektive betrachten und diskutieren kann. Beide Vorträge stießen auf großes Interesse und gaben Nährboden für weiterführende Diskussionen.
Neben diesen von der LSRS organisierten Programmpunkten, trafen die Teilnehmenden auch auf Eleanor Sharpston QC, ehemalige Generalanwältin am Gerichtshof der Europäischen Union und Eric Risch, Sekretär der Shoura (Assemblée de la Communauté Musulmane du Grand-Duché de Luxembourg). Außerdem besuchten sie die liberale jüdische Gemeinde in Esch/Alzette. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Seminars war die gemeinsame religiös-weltanschauliche und inklusive Praxis.
Es war der LSRS eine Ehre und Freude diese Gruppe an jungen und vor allen Dingen sehr engagierten und zukunftsgewandten Europäer*innen willkommen zu heißen und kennenlernen zu dürfen. Die LSRS vertritt die gleichen Werte als Dialogperspektiven und unterstützt deren Ziele und Visionen. Hoffentlich bringt die Zukunft weitere gemeinsame Projekte!
Liz Lambert,
M.A. LSRS